Herzlich
willkommen

Ungerndorf

Polaroid Dorfkirche Polaroid Kappelln Platzl Polaroid Blumenschmuck Ortseinfahrt

Die Geschichte zur Erbauung der Ungerndorfer Kirche

Die Geschichte zur Erbauung der Ungerndorfer Kirche

Ein Zeitungsartikel aus dem Jahre 1961 – „Die 16½ Joch des Bauern Popp“.

Der Aktivität der katholischen Männer danken es die Ungerndorfer, dass in ihrem Ort ein neues Gotteshaus steht. Freilich den Hauptverdienst hat ein Toter, der die Hälfte seines Vermögens für eine Kirche stiftete.

Ein wenig überrascht blickt der Autofahrer auf, der von Laa an der Thaya die Straße über Ungerndorf wählt. Denn schon einige Kilometer vom Dorfrand grüßt der Turm eines modernen Kirchleins herüber. Dabei ist dieses Ungerndorf gar nicht Pfarre, sondern gehört seelsorglich nach Fallbach.

Es ist eine eigene Geschichte, wieso die Ungerndorfer zu dieser Kirche kamen. Bürgermeister Popp selbst hat sie mir erzählt. Schuld an der ganzen Sache war nämlich sein Onkel, der Bauer Josef Popp. Und das kam so:

1934 war Josef Popp im Alter von 71 Jahren kinderlos gestorben. Sein Testament, über das so mancher Ungerndorfer den Kopf schüttelte, bestimmte nämlich, dass die Hälfte seines Vermögens, er besaß 33 Joch Äcker und ein Haus in Wien, der Gemeinde gehöre. Doch damit war gleichzeitig eine Verpflichtung verbunden. Diese Liegenschaften sollten nach dem Tode seiner Frau verkauft und aus dem Erlös in Ungerndorf eine neue Kirche erbaut werden. Wenn man die kleine feuchte Kapelle des Ortes gesehen hat, kann man den Wunsch des Bauern recht wohl begreifen.

Ende 1957 starb Frau Popp, und das Testament wurde aktuell. Aber auch die Frage, was soll nun geschehen? Ein paar Ungerndorfer Männer fuhren mit ihrem hochwürdigen Herrn Pfarrer nach Wien und trugen den Fall dem Rechtsberater der Erzdiözese vor. Noch mehr, sie erklärten sich bereit, aktiv am Bau der Kirche mitarbeiten zu wollen.

Sie selbst nahmen den Verkauf der Äcker und des Hauses in die Hand. Und sie verkauften gut. Nicht weniger als 600.000 Schilling kamen auf diese Weise herein. Nachdem auch die Erzdiözese einen Beitrag von 150.000 Schilling zuschoss, konnte das Werk nach den Plänen von Dombaumeister Stögerer beginnen. Freilich, für die Ungerndorfer hieß es nun kräftig mitanpacken.

Im Juni des Jahres 1958 legte Monsignore - Penall vom Kirchlichen Bauamt der Erzdiözese Wien den Grundstein, und am 11. Dezember 1960 konnte Erzbischof - Koadjutor Dr. Jachym die Weihe des Kirchleins vornehmen.

Viel Arbeit und große Sorgen waren für die Ungerndorfer Männer mit dem Bau verbunden. Aber dennoch haben sie das Werk vollendet und das Testament des Bauern Popp verwirklicht. Sie haben damit ihrem Ort und ihrer katholischen Gesinnung ein Denkmal gesetzt, das große Achtung und Anerkennung verdient.

Die Geschichte zur Erbauung der Ungerndorfer Kirche Die Geschichte zur Erbauung der Ungerndorfer Kirche Die Geschichte zur Erbauung der Ungerndorfer Kirche Die Geschichte zur Erbauung der Ungerndorfer Kirche Die Geschichte zur Erbauung der Ungerndorfer Kirche